Der Abschluss der Berufsausbildung ist ein Meilenstein im Leben eines jungen Menschen. In diesem Jahr erhielten insgesamt elf Absolvent*innen des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums Sankt Nikolaus (KJF BBJZ Sankt Nikolaus), das zur KJF Soziale Angebote Nordschwaben gehört, ihre Zeugnisse und Abschlusszertifikate. Diesem Ereignis hat die Einrichtung mit einer Freisprechungsfeier in der Förderberufsschule einen besonderen, feierlichen Rahmen gegeben.
Vom Leben lernen
Nach einem spirituellen Impuls durch den pastoralen Dienst und Grußworten von Thomas Miller, Leiter der Förderberufsschule, und Christian Conrad, Leiter des Berufsbildungswerks, richtete sich Antonia Wieland, Gesamtleiterin der KJF Soziale Angebote Nordschwaben, in einem motivierenden Festbeitrag an die Absolvent*innen und Gäste. Bezugnehmend auf einen Text von Kurt Mikula, forderte sie dazu auf, vom „Leben zu lernen“: die Leichtigkeit der Wolken, die Flexibilität der Grashalme oder die Standhaftigkeit von Bäumen können ebenso wie die Verwandlung des Schmetterlings oder das Loslassen der Blätter im Herbst Inspiration im Leben sein.
Anschließend kamen auch die jungen Menschen selbst zu Wort. Mit Glückwünschen richteten Hannah Gerblinger, stellvertretend für die Teilnehmervertretung, und Lisa Vetter, Schülersprecherin der KJF Berufsschule Sankt Nikolaus, ihre Grußbotschaften an die Absolvent*innen.
Kompetenzen, die einen weiterbringen
In einer Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen des Landkreises, der Gemeinde Dürrlauingen, der Handwerkskammer sowie des Berufsbildungswerks im KJF BBJZ Sankt Nikolaus wurden den Absolvent*innen praktische Tipps für die Bewältigung von Herausforderungen mit auf den Weg gegeben. Unter dem Motto „Kompetenzen, die weiterbringen“ berichteten die Teilnehmenden der Diskussion, welche Fähigkeiten ihnen selbst geholfen haben und welche Aspekte hier eine Rolle gespielt haben. Authentisch und ehrlich berichtete Ruth Abmayr, Stellvertretende Landrätin des Landkreises Günzburg, von ihrem eigenen beruflichen Weg, in dem „gar nichts grad war“. Sie benannte als Schlüsselkompetenz die Fähigkeit, ehrlich zu sein - auch zu sich selbst -, Schwächen einzugestehen, keine Angst vor Fehlern zu haben und neue Aufgaben zuversichtlich anzunehmen. Sie gab den Jugendlichen den Rat: „Wenn es mal nicht geklappt hat, einfach weitermachen!“
Eigene Ziele setzen – optimistisch bleiben
Auch Friedrich Bobinger, Erster Bürgermeister der Gemeinde Dürrlauingen, bestärkte die Jugendlichen darin, keine Angst vor neuen Aufgaben zu haben, sich „eigene Ziele zu setzen, die auch wirklich eigene sind und diese während des Lebens auch mal zu verschieben“. Heiko Kübler, Stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Bildung und Personal der Handwerkskammer für Schwaben, riet zu einer optimistischen Grundhaltung und dazu, auf Menschen zuzugehen und offen zu sein, weil es auch Netzwerke und Kontakte sind, die weiterbringen können.
Für das Berufsbildungswerk Sankt Nikolaus nahm Antonius Stadtrecher, Ausbilder für Maler und Lackierer, an der Runde teil. Er betonte den Wert von Sozialkompetenzen. „Aufeinander zugehen, miteinander reden und Respekt voreinander haben, sind zentrale Eigenschaften, die einen weiterbringen - im persönlichen und beruflichen Leben“, so Stadtrecher.
Besonderer Rahmen für Freisprechung und Verabschiedungen
Die offizielle Freisprechung nahm am Ende der Veranstaltung der Kreishandwerksmeister Michael Stoll vor. Abschied nehmen musste die Einrichtung bei der diesjährigen Veranstaltung nicht nur von den Absolvent*innen. Mit einem Dank verabschiedete Einrichtungsleiterin Antonia Wieland auch Thomas Miller, den scheidenden Leiter der Berufsschule, sowie Klaus Enke, den in den Ruhestand gehenden Buchbinderei-Ausbilder.
Neben einer musikalischen Umrahmung der Veranstaltung durch die Lehrer-Band der Berufsschule war ein besonderes Highlight der Auftritt der Absolventin Sarah Schiefner, die gemeinsam mit einer Mitarbeiterin mit berührenden rockig-akkustischen Musikstücken zu einem ganz besonderen Rahmen der Veranstaltung beitrug.