„Mir hätte nichts Besseres passieren können“, sagt die heute 22-jährige Katharina Bahde über ihre Zeit im KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum Sankt Nikolaus in Dürrlauingen, wo sie ihre Ausbildung zur Fachpraktikerin Küche (Beiköchin) gemacht und mit besonderem Erfolg abgeschlossen hat: Als Beste in ihrem Ausbildungsberuf in den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm wurde sie dafür kürzlich bei der jährlichen Auszeichnungsfeier der IHK Schwaben in Neu-Ulm geehrt.
Bei der Feier dabei war auch ihr Ausbilder Peter Leinfelder: „Dass Katharina die Beste des Jahrgangs wurde, ist die logische Konsequenz aus den drei Jahren ihrer Ausbildung, in denen sie sich mit besonderem Geschick und viel Fleiß weiterentwickelt hat.“ Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Peter Leinfelder als Ausbilder im BBW Dürrlauingen. Katharina ist die erste seiner Auszubildenden in all den Jahren, die in der praktischen Prüfung die Note Eins bekommen hat. Besonders stolz sind sowohl Katharina als auch ihr Ausbilder auf die Rückmeldungen der Prüfer zum dem von Katharina selbst zusammengestellten Menü zum Thema Pute und Schokolade: Es habe ihnen vorzüglich geschmeckt und das Anrichten der Speisen habe sich nicht vom Anrichten der Koch-Abschlussprüfung unterschieden. „Beim Kochen geht es um etwas, was einfach jeder braucht, es ist was fürs Leben“, beschreibt Katharina Bahde ihre Begeisterung für diesen Beruf. Gekocht hat sie schon als kleines Kind gerne, erinnert sie sich.
Aufgrund von Schicksalsschlägen und daraus resultierenden familiären Schwierigkeiten kommt Katharina, die aus dem Raum München stammt, 2014 mit 16 Jahren in die Einrichtung der KJF nach Dürrlauingen. Zunächst macht sie eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme und in deren Rahmen ein erstes Praktikum bei Peter Leinfelder in der Küche. Es wird ihr einziges Praktikum bleiben, denn sofort ist Katharina Bahde klar, dass das genau die richtige Ausbildung für sie ist. „In Herrn Leinfelder habe ich meinen Meister gefunden“, sagt sie heute im Rückblick.
Trotzdem war die erste Zeit in Dürrlauingen nicht leicht für sie. Katharinas Mutter lebt zu diesem Zeitpunkt 800 Kilometer entfernt. Während die meisten anderen Internatsbewohner der KJF Einrichtung regelmäßig an den Wochenenden oder Ferien nach Hause fahren, kann sie nur zweimal im Jahr zu ihrer Mutter. Doch die junge Frau weiß, was sie will, und motiviert sich vor allem zu Beginn des dritten und letzten Ausbildungsjahrs selbst, sich reinzuhängen, um einen guten Abschluss zu machen. Inzwischen hat Katharina eine Wohnung in Neu-Ulm und einen gastronomischen Betrieb gefunden, in dem sie nun erste Berufserfahrungen sammeln will. Vielleicht, so ihr Ziel, kann sie irgendwann ihren eigenen Laden eröffnen. „Ich bin stolz darauf, was ich geschafft habe.“ (kr)