Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e. V. (BAG BBW) hat am Mittwoch, dem 5. September 2018, ihren bundesweiten Lernprozess zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung gestartet. Auf der Kick-off-Tagung „Vom Benchmark zum Benchlearning – Umsetzung in den BBW“ diskutierten rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 46 Berufsbildungswerken, wie sie die Teilhabe von jungen Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben gemeinsam verbessern können.
Der Vorsitzende der BAG BBW, Tobias Schmid, betonte zum Auftakt der Veranstaltung: „Wir haben 2015 ein Benchmark aufgesetzt, mit dem wir transparent und valide belegen können, dass BBW gute Arbeit machen. Jetzt wollen wir gemeinsam weitere Schritte gehen, um unser Reha-Angebot zu optimieren.“
Wie erfolgreich läuft die Arbeitsmarktintegration von Jugendlichen mit Behinderung? Wie zufrieden sind Teilnehmende mit den Leistungen der BBW? Wie viele junge Menschen lösen ihren Ausbildungsvertrag und gehen einer anderen Tätigkeit nach? Um die Wirksamkeit der eigenen Arbeit transparent und nachvollziehbar für Partner in Politik und Gesellschaft belegen zu können, braucht es Zahlen, Daten und Fakten. Doch wie geht man mit diesen Daten um? Während „Benchmark“ für den quantitativen Vergleich von Zahlen steht, geht es im „Benchlearning“ um einen gemeinsamen Lernprozess, an dessen Ende Strategien guter Praxis stehen sollen. Zur Kick-off-Tagung des Benchlearning-Prozesses der BAG BBW kamen nun Mitarbeiter und Leiter von 46 Berufsbildungswerken nach Berlin, um sich auf gemeinsame Verfahren im Umgang mit den erhobenen Qualitätskennzahlen zu verständigen.
Die BAG Berufsbildungswerke hat mit ihrem Projektpartner IW Consult GmbH ein Benchmark entwickelt. „Das QSR-OnlineTool ist Steuerungsinstrument für Berufsbildungswerke und bietet die Grundlage, sich als Gemeinschaft insgesamt weiterzuentwickeln. Um dabei viele gute Ideen zu generieren, ist ein offenes und ehrliches Diskussionsklima entscheidend“, betonte Ralf Wiegand, Senior Projektmanager der IW Consult GmbH.
In sechs Workshops tauschten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre bisherigen Erfahrungen aus. Um zukünftige Projektideen zu entwickeln und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen weiter zu verbessern wurden insbesondere Abbrüche von Rehabilitanden, Teilnehmendenzufriedenheit, Integration in den Arbeitsmarkt, Verzahnte Ausbildung und die Nutzung der ICF diskutiert.
Manfred Schulte, Vorstandsmitglied der BAG BBW, fasste zum Abschluss zusammen: „Unsere Kennzahlen dienen nicht nur der Kommunikation nach außen. Sie geben Jugendlichen das Versprechen, dass sie im Berufsbildungswerk eine echte Chance auf ein selbstbestimmtes Leben erhalten.“
Hintergrund
Die BAG Berufsbildungswerke e.V. ist ein Zusammenschluss von bundesweit über 50 Berufsbildungswerken. Sie sind Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen nach § 51 Sozialgesetzbuch, Neuntes Buch (SGB IX). Die Geschäftsstelle der BAG Berufsbildungswerke ist in Berlin.