Die BAG BBW hat sich gemeinsam mit vielen anderen Sozialverbänden sowie Selbsthilfeverbänden von Menschen mit Behinderungen öffentlich gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Bedrohung von geflüchteten Menschen sowie Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankungen positioniert. Anlass ist eine Anfrage der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Dazu erklärt der Vorsitzende der BAG BBW, Tobias Schmidt:
„Menschen mit psychischen Erkrankungen erfahren in unserer Gesellschaft häufig Ausgrenzung und sind mit pauschalen Vorurteilen konfrontiert. Vor allem die Teilhabe am Arbeitsleben ist für viele schwierig oder nicht möglich. In Berufsbildungswerken steigt seit vielen Jahren - und nicht erst seit 2015 - der Anteil an jungen Menschen, die eine psychische Erkrankung haben. Damit steigen die Anforderungen an die berufliche Rehabilitation und die Gesellschaft insgesamt, die für die betroffenen Menschen neue Bedingungen und passende Teilhabeangebote bereithalten müssen.
Unerträglich ist vor diesem Hintergrund die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag zu 'Straftaten und dem Gefahrenpotential von psychisch kranken Flüchtlingen' (BT Drs.19/14807). Sie erkundigt sich vordergründig und ausgehend von Einzelfällen nach Daten über Menschen mit psychischen Erkrankungen, die aus ihrer Sicht 'eine Bedrohung der Gesellschaft' darstellen. Damit wird eine willkürliche Verbindung zwischen Straftaten von Einzelnen, psychischer Erkrankung und Menschen auf der Flucht konstruiert.
Pauschale Zuschreibungen gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen niemandem. Es gilt vielmehr, für diese wachsende Personengruppe neue Perspektiven sowie präventive Ansätze zu entwickeln. Dafür setzen sich die Berufsbildungswerke ein."
Hintergrund:
Bereits 2018 hatte die AfD versucht, einen Bezug zwischen Inzucht, Migration und Behinderung herzustellen (BT-Drs. 19/1444).
(Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Berufsbildungswerke - BAG BBW)